Immer mehr Frauen haben den Wunsch nach natürlichen, schönen Brüsten, ohne Implantate oder Fremdkörper. Die Transplantation von Eigenfett setzt sich tatsächlich sowohl im ästhetischen als auch im rekonstruktiven Bereich immer mehr durch. Diese Methode ist minimal invasiv und ermöglicht natürliche, endgültige Ergebnisse. Anders als bei der Brustvergrößerung mit Implantaten, sind mehrere Sitzungen notwendig, diese verlaufen jedoch ohne die bei der Brustvergrößerung relativ große Narbe.

Austausch Implantate zu Eigenfett

Viele Frauen möchten ihre Implantate entfernen lassen und dann eine Brustvergrößerung mit Eigenfett durchführen lassen. Dieses Vorgehen wird immer beliebter, um, für manche lästige Implantate loszuwerden und einen natürlicheren Look zu erzielen. Das durch die Implantate vorgedehnte Brustgewebe ist ideal geeignet für die Eigenfetttransplantation.

PRP Anreicherung für bessere Einheilrate

Man kann warten, bis sich das Fett von selbst absetzt und das Fett ohne Zugabe von Stammzellen einspritzen. Dafür sind allerdings mehrere Sitzungen notwendig. Oder man wendet die Stammzellenanreicherung an. Dafür muss wiederum die doppelte Menge Fett entnommen werden, weshalb diese Methode für fettarme Menschen nicht oder kaum infrage kommt.

Am AKH in Wien hat man dieses Problem nun gelöst. Generell gilt: Die Haltbarkeit der Rekonstruktion mit Eigenfett hängt davon ab, wie gut dieses einheilt. Zur Verbesserung dieser Einheilrate haben die Mediziner ein spezielles Anreicherungsverfahren mit plättchenreichem Plasma (PRP) entwickelt.
Blutplättchen enthalten viele Wachstumsfaktoren, das heißt, sie erhöhen die Einheilrate ähnlich wie die bisher eingesetzten Stammzellen. Allerdings benötigt man nicht die doppelte Fettmenge – was die Methode für alle betroffenen Frauen möglich macht. Auch der Blutverlust ist beim schonenden PRP-Verfahren deutlich geringer: Schon am Vortag wird das Plasma aus körpereigenem Blut mit einem speziellen Zellseparator gewonnen.
Das Blut wird danach gleich wieder in den Körper eingebracht. Das Plasma wird konzentriert und das Fett mit dem Plasma am nächsten Tag vor der Einbringung in die gewünschte Körperstelle – also etwa in die Brust zur Wiederherstellung angereichert.

Die Vorteile der neuen Technik: Der Patientin muss nur ein Teil des Blutes entnommen werden. Die Einheilrate wird deutlich verbessert und der technische Aufwand ist kaum höher. Damit lässt sich das Ergebnis verbessern, und das zu günstigeren Kosten als bei der Stammzellenanreicherung. Die PRP-Methode ist ein echter Meilenstein.

Die Behandlung / der Ablauf

Zuerst muss Eigenfett gewonnen werden, indem es von anderen Körperstellen abgesaugt wird. Meist sind es die Oberschenkel oder der Bauch. Die Körperstelle spielt für die Qualität und das spätere Ergebnis allerdings keine besondere Rolle. Für die Entnahme werden spezielle Kanülen mit vielen kleinen Löchern und kleinem Durchmesser verwendet, um das Gewebe besonders zu schonen. Die realistische Obergrenze der Brustvergrößerung mit Eigenfett liegt bei etwa 250 bis 300 Milliliter pro Brust.

Bevor das Fett nun in das Gewebe injiziert wird, gibt es mehrere Möglichkeiten der Aufbereitung. Je nachdem ob die PRP Anreicherung, was in den meisten Fällen gemacht wird, oder die Stammzellenanreicherung, bei einem starken Überfluss an Fett, gemacht werden.
Nach entsprechender Behandlung und Aufbereitung wird das Fett im gewünschten Bereich unter die Haut implantiert, ohne zu starken Druck auszuüben. Die transplantierten Fettzellen müssen, um sich in das umliegende Gewebe integrieren zu können, ausreichend von Blutgefäßen versorgt werden. Deshalb werden die Fettzellen vor allem in der Nähe von Muskelzellen injiziert. Darüber hinaus muss manchmal das Empfängerbett, also die Brust, für das Eigenfett vorbereitet werden. Vielen Brustkrebspatientinnen werden etwa nur Teile der Brust abgenommen. Das Gewebe ist an diesen Stellen dann hart und vernarbt. Da lässt sich das Fett nicht einfach einspritzen. Deshalb wird dieser Teil zunächst geschröpft, also gelockert. Danach lässt sich das Fett viel leichter einbringen. Der Eingriff wird ambulant mit örtlicher Betäubung oder auch in Vollnarkose durchgeführt.

Bei der Eigenfetttransplantation heilen 30 bis 80 Prozent des transferierten Fettes ein. Ein Teil des injizierten Eigenfetts wird vom Körper wieder abgebaut. Deshalb sind in einigen Fällen mehrere Sitzungen notwendig. Entscheidend sind die ersten zwei Monate, dann lässt sich abschätzen, wie viele Sitzungen noch angesetzt werden müssen. Fett, das eingeheilt ist, wird aber nicht mehr abgebaut – das Ergebnis ist also von Dauer. Zudem kann es zu keinen wie auch immer gearteten Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen kommen, da es sich ja um körpereigenes Gewebe handelt.

Der individuelle Gesichtsausdruck kommt nur durch die Mimik zustande. Mit den Jahren lassen Spannkraft und Festigkeit nach. Es entstehen im Laufe der Zeit Falten und Furchen, schlaffe Haut und eingesunkene Augen. Es entsteht dadurch der Eindruck ständig schlecht gelaunt oder müde zu sein. Mit Botox, Hyaluron und Eigenfett kann man das Gesicht wieder verjüngern.

Botox

Bei der Botoxbehandlung ist es vor allem wichtig, dass sichergestellt wird, dass vom Arzt kein Billigprodukt eingesetzt wird. Derzeit gibt es die drei Standardprodukte Allergan (BOTOX), Dysport und Vistabel. Es gibt aber auch Angebote aus China, die wahrscheinlich nicht schlechter sind, aber schwer zu überprüfen. In Österreich wird eigentlich vorwiegend Botox von Allergan oder Dysport verwendet. Botox ist nämlich ein Firmenname, eigentlich heißt das Mittel Botulinumtoxin A. Der Patient soll nachfragen, wie das Produkt heißt, und sich im Zweifelsfall im Internet oder bei der Ärztekammer schlau machen. Hält die Wirkung weniger als drei Monate an, sollte der Arzt eigentlich kostenlos oder zumindest ohne Gewinn nachspritzen.

Es gibt keine bekannte Allergie gegen Botox, es gibt allerdings etwa 3-7% non-responder, also Menschen, bei denen Botox nicht wirkt, die erwünschte Lähmung der Muskulatur ausbleibt. Man kann daher auch vor einer Botox Injektion nicht feststellen, ob man dagegen allergisch ist, und hinsichtlich der Wirksamkeit muss man es eben ausprobieren.

Eigenfett

Beim Lipofilling im Gesicht plant man immer zwei, selten drei Sitzungen, bei der Brust hingegen, wo viel Volumen nötig ist, drei bis fünf Sitzungen. Dies ist notwendig, weil beim Lipofilling nicht alles einheilt, und man das Fett in vielen Schichten und kleinen Portionen einbringen muss. Außerdem darf man das Gewebe keinesfalls anfüllen, weil zu viel Druck die Einheilrate senkt. Am besten reichert man das Fett mit PRP an; mit Stammzellen ist es nur dann sinnvoll, wenn man Übergewicht hat, weil man die doppelte Fettmenge benötigt und die Einheilrate mit der Stammzellenanreicherung nur um 15% gesteigert werden kann, wenn überhaupt. Und es dauert viel länger und ist viel teurer. Detaillierte Informationen zu dieser Behandlung finden Sie im Blogbeitrag über die Eigenfettransplantation oder auf der Behandlungsseite.

Hyaluronsäure

Hyaluronsäure ist ein Zuckermolekül, welches im menschlichen Körper vorkommt. Hyaluronsäure eignet sich besonders um den Verlust von Volumen und die Elastizität der Haut im Gesicht zu korrigieren. Oftmals wird es zur Verjüngung oder dem Aufpolstern von zum Beispiel Lippen, im Gesicht eingesetzt. Hyaluronsäure baut sich im Körper wieder ab und muss daher immer wiederholt werden.

Kinngrübchen mit Fillern behandeln

Ein Kinngrübchen kann man ganz einfach mit Hyaluronsäure oder mit Eigenfett korrigieren. Mit Hyaluron muss man etwa alle sechs Monate nachfüllen. Die Eigenfetttransplantation muss man zwei- bis dreimal wiederholen, weil nicht alles einheilt, dann aber ist es endgültig.

Eigenfett ist aus der modernen, ästhetischen Chirurgie nicht mehr wegzudenken: Gesichter und Haut können verjüngt, Brüste neu aufgebaut und geformt werden. Körpereigenes Fett hat eine hervorragende Verträglichkeit. Eingeheiltes Fett wird nicht mehr abgebaut und das erreichte Ergebnis ist somit dauerhaft. In einer einzigen Operation können die Implantate entfernt und das gleiche Volumen durch eine mehrschichtig durchgeführte Eigenfetttransplantation wiederhergestellt werden

Welche Einsatzmöglichkeiten gibt es für die Eigenfetttransplantation

Eigenfett kann grundsätzlich in alle Körperregionen eingebracht werden, um eine ästhetische Formkorrektur zu erzielen. Abgesehen von Gesicht und Brust wird Eigenfett auch in folgende Körperregionen eingebracht: Hände, Gesäß, äußere Schamlippen und Penis.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: die ästhetische Korrektur des Gesichtes, die ästhetische Brustvergrößerung mit Eigenfett, die Formkorrektur anderer Körperregionen, die Verbesserung der Hautqualität im Allgemeinen, die Verbesserung des Erscheinungsbildes von Narben, die Verbesserung des Hautbildes nach Bestrahlung, die Verbesserung des Hautbildes nach Verbrennungen, die Korrektur von Gewebedefekten, die Form Verbesserung im Rahmen rekonstruktiver Brustkorrekturen.

PRP Anreicherung – die beste Methode

Experten der MedUni Wien/AKH Wien rund um Edvin Turkof in Kooperation mit der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin der MedUni Wien/AKH Wien haben eine neue Methode gefunden. Das plättchenreiche Plasma wird mit Hilfe einer Plasmapherese-Maschine hergestellt, mit der die Blutplättchen separiert und als Konzentrat gesammelt werden. Alle anderen Blutbestandteile, rote und weiße Blutkörperchen, Plasma, werden danach ohne Verlust wieder in den Körper der Patientin zurückgeleitet. Bis zu 300 Milliliter Plättchen-Konzentrat können schmerzfrei in einem Durchgang entnommen und danach zur Anreicherung des körpereigenen Fetts verwendet werden.

Weiterer Vorteil: Das entnommene Konzentrat kann seit kurzem auch aufbewahrt und jederzeit wiederverwendet werden. Denn für einen Brustaufbau mit Eigenfett sind im Schnitt drei bis vier minimal-invasive, rund 45-minütige Eingriffe nötig – auch das ist eine Verbesserung durch die neue Methode, die weniger Operationen als früher notwendig macht.

Dellen nach Fettabsaugung für Lipofilling behandeln

Leider kommt es selten vor, dass nach der Fettabsaugung für die Eigenfetttransplantation, unschöne Dellen und Löcher, im Spender-Bereich entstehen. Eine Möglichkeit zur Korrektur, ist die Lipomassage, Endermologie, die andere wäre chirurgisch. Das gesamte Areal könnte im OP-Saal mit einer vibrationsassistierten Liposuction-Maschine ohne Sog bearbeitet werden, dies löst die Verwachsungen. Danach können die verbliebenen Dellen mit Eigenfett korrigiert und anschließend mit Endermologie nachbehandelt werden.

Was ist die sogenannte Wasserstrahl Methode?

Dr. Turkof verwendet die Wasserstrahlmethode weder bei der Fettabsaugung noch bei der Eigenfetttransplantation. Es gibt ganz klare Richtlinien, wann was gemacht werden soll. Bei der Fettabsaugung soll das Gewebe geschont werden, damit es weniger Blutungen, weniger Narben, weniger gefühllose Areale gibt. Auf das entnommene, abgesaugte Fett, wird natürlich kein Augenmerk gelegt.

Für die ästhetische Fettabsaugung ist die Wasserstrahlmethose sicher geeignet, bietet aber aus meiner Sicht gegenüber der von Dr. Turkof verwendeten Methode, der dreidimensional rotierende bewegenden Kanüle, keine Vorteile. Wasserstrahl ist schmerzhafter, weniger effektiv, dauert länger und das Gerät deutlich teurer. Es liefert aber in geübter Hand gute Ergebnisse.

Für die Eigenfetttransplantation ist diese Methode sicher nicht die geeignetste. Bei der Eigenfetttransplantation soll das Fettgewebe maximal geschont werden, also möglichst sanft entnommen, um möglichst viele Fettzellen zu erhalten. Zerstörte Fettzellen zu transplantieren ist wohl kaum sinnvoll. Wenn man sanft und mit wenig Druck absaugt, also mit einer Spritze, wo der Unterdruck genau dosiert werden kann, weil er mit der Hand gesteuert wird kann das Fettgewebe geschont werden, beim Wasserstrahl eher nicht.
Auf allen Kongressen wird gezeigt, dass man mit der Hand die besten Ergebnisse erzielt.

Was wenn man zu wenig Eigenfett hat?

Es kommt natürlich auch auf den BMI an, aber vor allem auf die Fettverteilung am Körper.

Bei sehr wenig Körperfett sollte keinesfalls eine Stammzellenanreicherung anstrebt werden, sondern eher mehrere kleine Schritte, dann bleibt mehr übrig und die Einheilrate ist besser.

Die Schamlippenkorrektur oder Verkleinerung gewinnt immer mehr an Popularität. Während aber einige diese Operation aus rein ästhetischen Gründen durchführen lassen, gibt es immer mehr Frauen, welche diesen Schritt aus rein funktionellen Gründen gehen müssen. Die meisten Frauen leiden unter zu großen oder langen äußeren, manche aber auch an inneren, Schamlippen, dies kann auch Auswirkungen auf das alltägliche Leben und das Sexualleben haben. Mit einer Schamlippenverkleinerung kann diesen Frauen Abhilfe geschafft werden.

Welche Technik ist die beste für die Schamlippenkorrektur?

Für die Schamlippenverkleinerung gibt es mehrere Techniken, zu den gängigsten zählen die Randtechnik und die Keiltechnik. Die Keilexcision ist eine sehr invasive Operation und führt oft zu Wundheilungsstörungen und Komplikationen, davon sollte eher abgesehen werden. Je nach Ausgangslage und Ausprägung gibt es jedoch eine Menge unterschiedlicher Zugänge. Hier ist es wichtig zu beachten, wie viel überhaupt entfernt werden muss und ob unterhalb oder oberhalb der Klitoris reduziert werden soll. Des Weiteren kann man auch Eigenfett in die großen Labien einsetzen, um die kleinen besser zu bedecken. Es sollte aber immer ein erfahrener Spezialist aufgesucht werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Korrektur nach einer Keilexcision

Leider kommt es immer wieder vor, dass Frauen nach einer Keiltechnik eine Wundheilungsstörung, Schmerzen und gespaltene Schamlippen aufweisen. Dies kann von einem erfahrenen Chirurgen aber in den meisten Fällen behoben werden. Wichtig ist es, die Blätter zu teilen und einzeln, also außen und innen, wieder zusammen zu nähen.

Narben nach der Korrektur

Die Narbenbildung ist in dieser Region nahezu unsichtbar! Am ehesten erkennt man die Operation noch daran, dass mitunter ein Farbunterschied zwischen dem äußeren und inneren Hautrand besteht, die Narbe selbst ist jedoch kaum erkennbar. Narbenkeloide und überschießende Narbenbildung sind in dieser Region überaus selten und bei Dr. Turkof noch nie aufgetreten.

Schamlippensymmetrie Wiederherstellen

Nicht symmetrische Schamlippen können durch heben beider Schamlippen, mit möglichst gleicher Spannung, zueinander angepasst werden. Der relative Überschuss der größeren Seite wird markiert und entfernt. Falls gewünscht kann auch eine Formkorrektur beider Schamlippen vorgenommen werden.

Wie lange darf man nicht ins Wasser nach einer Schamlippenkorrektur?

Die Badewanne das Hallenbad, Thermalbad oder Heilbad, sollten so lange gemieden werden bis der Operateur es freigibt. Dieser muss die Wunde begutachten und bestätigen, dass alles abgeheilt ist und dass nun Baden, wie auch Geschlechtsverkehr, wieder erlaubt ist. Bei dieser OP ist die häufige Kontrolle besonders wichtig.

Wiederherstellung des Jungfernhäutchens

Manche Frauen wünschen sich die Wiederherstellung des Jungfernhäutchens. Diese Operation ist durchaus möglich und sogar relativ unkompliziert. Man muss von der Vaginalschleimhaut drei Falten bilden und zu einer konvergierenden Lappenplastik vereinen.

Die peripheren Nerven schließen all jene ein, welche außerhalb des Schädels und des Rückenmarks liegen. Die optimale Korrektur von durchtrennten Nerven ist auf Univ. Prof. Dr. Hanno Millesi zurückzuführen, welcher für diese Entdeckung weltbekannt wurde. Anstatt die zwei einander zugekehrten Enden des durchtrennten Nervs zusammenzunähen, wenn der Abstand eine gewisse Länge überschreitet, überbrückte er die beiden Enden mit einem transplantierten, körpereigenen, entbehrlichen Nerv. Werden durchtrennte Nerven unter Spannung zusammengenäht, löst dies eine Vernarbung der Naht aus und verhindert dadurch, dass die Nerven korrekt funktionieren.

Diese Methode bildet den aktuell gültigen internationalen Standard und ist für viele Menschen eine Erleichterung, da sie verloren gegangene Fähigkeiten wiedererlangen konnten. Bei durchtrennten Nerven übernimmt die Krankenkassa den Eingriff.

Neurome

Neurome sind durchtrennte Nervenenden. Neurome in den Händen machen sich durch Brennen in der Handfläche und einem Kribbeln in den Fingern spürbar. In diesem Fall müssen Sie zu einem Plastischen Chirurgen gehen, der bestenfalls auch Mikrochirurg und ein Spezialist auf dem Gebiet der peripheren Nerven ist.

Plexus Brachialis Läsionen

Alle Muskeln der oberen Extremitäten (Oberarme und Unterarme) werden durch fünf Nervenstränge versorgt, die in der Halsregion das Rückenmark verlassen, durch die Wirbelsäule seitlich heraustreten und ein kompliziertes Nervengeflecht bilden – „Plexus brachialis“ – lat. „Armgeflecht“. Der Plexus brachialis gehört zum Peripheren Nervensystem (PNS). Dieses Geflecht zieht unter dem Schlüsselbein und über der 1. Rippe zum Oberarm, wo es sich nach Abzweigung mehrerer Nerven für die Schultermuskeln in die drei Hauptnerven des Armes (Nervus medianus, radialis und ulnaris) aufteilt.

Bei der Geburt, sowie bei Stürzen mit hoher Geschwindigkeit auf die Schulter (Motorradunfälle), wird das Nervengeflecht zwischen dem Schlüsselbein und der 1. Rippe eingeklemmt. Der Zug des Geburtshelfers am Kopf, bzw. die Fliehkraft der Verzögerung beim Aufprall bewirken eine Überstreckung des Kopfes, damit eine abrupte Verlängerung der Wegstrecke zwischen Hals und Schlüsselbein. Die eingeklemmten Nerven können dieser Dehnung nicht folgen und reißen, medizinisch spricht man von einer sog. “Läsion des Plexus brachialis”. Die Folgen dieser Verletzungen können unterschiedlicher nicht sein: sie reichen von zeitlich begrenzten, vollständig rückgängigen Teilausfällen bis zu irreparablen, dauerhaften Lähmungen des gesamten Oberarmes und des Schultergürtels. Die operative Inspektion und Rekonstruktion unfallbedingter Verletzungen des Plexus brachialis gehören zu den aufwendigsten, kompliziertesten und schwierigsten Eingriffen der Plastischen Chirurgie die u.U. über 12 Stunden dauern können.

Gemeinsam mit Prof. Millesi und dem Neurologen Prof. Mayer entwickelte Dr. Turkof die Methode der “intraoperativen, transkranialen elektrischen Stimulation des motorischen Cortex”. In langjähriger Forschungsarbeit konnten wir nachweisen, dass mit dieser Messmethode ein funktioneller Test der motorischen Fasern der Nervenwurzeln möglich ist, Erkenntnisse, die während des Eingriffs oft von großer Wichtigkeit für den Operateur sind.

Pronator teres Syndrom

Beim Pronator teres Syndrom ist der Nervus medianus an der Stelle eingeengt, wo er durch den Musculus pronator teres hindurch tritt. Die korrekte Diagnose ist sowohl klinisch (Schwäche der vom Nervus medianus versorgten Muskeln) als auch elektromyographisch und elektroneurographisch möglich. Die Therapie besteht wie bei allen anderen Kompressionssyndromen in der Freilegung des Nervs im Bereich der Engstelle und der Entfernung der beengenden Strukturen. Bei unklarer Symptomatik bzw. nicht schlüssiger präoperativer Elektrodiagnostik kann mit Hilfe der intraoperativen Elektroneurodiagnostik Klarheit geschaffen werden, an welcher Stelle der Nerv tatsächlich geschädigt ist und was, bzw. bis wohin operiert werden muss.

Sulcus nervi ulnaris Syndrom (SNUS)

Das Engpass-Syndrom des Nervus ulnaris im Bereich des Ellbogens (Sulcus) ist nach dem Karpaltunnelsyndrom (CTS) das zweithäufigste Kompressionssyndrom.

Die Problematik dieses Syndroms besteht in der Umstrittenheit seiner Therapie. Seit Jahrzehnten wechseln die Empfehlungen der “besten” Therapie in der Literatur einander ab: sie reichen vom einfachen Durchtrennen des bindegewebigen Daches des osteofibrösen Kanals im Sulcusbereich über das Herauslösen des Nervs mit Vorverlagerung unter die Haut bis hin zu Vorverlagerungen unter die Muskulatur. Letztere bietet beträchtlichen operativen Variationsspielraum: Verlagerung des Nervs in den Muskel, unter den Muskel, unter den Muskel mit Versetzung des Muskels etc. Die größte Schwierigkeit besteht darin, das angebrachte Ausmaß an operativem Aufwand zu bestimmen, um den Nerv dauerhaft zu entlasten. Eine Spaltung des osteofibrösen Kanals ist natürlich weniger aufwendig und schmerzhaft als eine Vorverlagerung des Nervs unter den Muskel.

Syndrom der Loge de Guyon

Das Syndrom der Loge de Guyon ist ein Engpass-Syndrom des Nervus ulnaris im Bereich des Handgelenkes. Bei gesicherter Diagnose ist die Therapie relativ einfach, ein ihn bedeckendes kleines Band (Ligamentum piso-hamatum) wird durchtrennt und der Nerv gegebenenfalls von begleitenden Narben gelöst.

Ein Problem kann die Differentialdiagnose (Unterscheidung) zum Sulcus nervi ulnaris Syndrom darstellen bzw. der Ausschluss oder die Bestätigung des gleichzeitigen Vorhandenseins beider Kompressionssyndrome: gar nicht so selten ist weder die Klinik (also die eigentlichen Beschwerden) noch die Elektrophysiologie eindeutig, sodass der Arzt aufgrund seiner Erfahrung entscheiden muss, ob er erst am Handgelenk oder am Ellbogen “nachschaut”. Einige bedeutende plastische Chirurgen empfehlen sogar, den Nervus ulnaris im Bereich der Loge de Guyon beim gesicherten Sulcus nervi ulnaris Syndrom auf alle Fälle zu eröffnen, um den wiederaussprossenden Axonen diese grenzwertig enge Passage zu öffnen. Bei fraglicher Lokalisation der Nervenläsionsstelle ist die intraoperative Elektroneurodiagnostik hilfreich, weil die Lokalisation des Schadens eindeutig möglich ist und dadurch ein unnötiger Operationsschritt vermieden und der notwendige Eingriff durchgeführt werden kann.

Suppinator-Syndrom

Das Suppinator-Syndrom ist ein Engpass-Syndrom des Nervus radialis an seiner Durchtrittsstelle durch den Musculus suppinator (Anfang des Oberarms, Frohse‘sche Arkade). Üblicherweise ist sowohl Symptomatik als auch Elektrophysiologie eindeutig, die Therapie besteht im Wesentlichen in der Erweiterung der Durchtrittsstelle im Muskel. Auch beim Suppinator-Syndrom sollte eine Überprüfung der Schadensstelle und der Schadenslänge mittels intraoperativer Elektroneurodiagnostik durchgeführt werden.

Fehlbildungen der Hand

Die häufigsten Fehlbildungen sind die “Syndaktylien”, also wenn zwei oder mehr Finger miteinander verwachsen sind. Beschränkt sich die Syndaktylie auf die Haut, ist die operative Trennung relativ einfach, obwohl auch hier mitunter nur ein Nerv oder eine gemeinsame Arterie für die einander zugekehrten Fingerhälften vorkommen kann und der Chirurg dann eine echte “Triage” machen muss. Fast immer sind Hauttransplantate notwendig. Komplizierter wird die Sache, wenn auch die Knochen zusammengewachsen sind, bzw. wenn zudem noch unterschiedliche Längen, bzw. Formen auftreten. Hier müssen u.U. mehrere Eingriffe langfristig geplant werden. Auf jeden Fall ist eine exakte präoperative Diagnose, die genaue Planung und Durchführung durch den erfahrenen Handchirurgen notwendig. Die extreme Vielfalt der übrigen, glücklicherweise seltener vorkommenden Fehlbildungen machen eine sinnvolle Zusammenfassung in diesem Rahmen unmöglich. Für Ratsuchende gibt es handchirurgische Zentren, die auf die Korrektur von Fehlbildungen an der Hand spezialisiert sind.